Im ersten Kapitel wird die Protagonistin Mya A. Kirsch vorgestellt – ein brillanter und kreativer Software Engineer mit kindlicher Neugier für Computer und Bewusstsein. Sie arbeitet an der Entwicklung künstlicher Intelligenz, genauer gesagt an einem Modell, das die Entstehung von Bewusstsein auf quantenmechanischer Ebene simulieren soll. Die Geschichte spielt in einer Zukunft, in der Intelligenz und selbstreplizierende Roboter galaxisweit verbreitet sind. [...]


Die Transkription ist der erste Schritt der Genexpression, bei dem die genetische Information von der DNA in RNA umgeschrieben wird. Dieser Prozess verläuft in drei Phasen – Initiation, Elongation und Termination – und wird durch zahlreiche Proteine und regulatorische Elemente präzise gesteuert. Die Genregulation entscheidet, welche Gene wann und wie stark abgelesen werden, und unterscheidet sich bei Prokaryoten und Eukaryoten deutlich. Störungen in diesen Mechanismen können weitreichende Folgen für die Zellfunktion und Gesundheit haben.

Mya A. Kirsch, ein junges Software-Genie mit einer Vision, sitzt tief im Tunnel ihres Hyperfokus. Schon als Kind hat sie begriffen, dass Programmieren mehr ist als Technik – es ist pure Magie. Jetzt arbeitet sie an etwas, das die Grenzen des Bewusstseins sprengen könnte. Ihr Code ist makellos, ihre Theorie bahnbrechend: Bewusstsein entsteht erst durch komplexe quantenmechanische Prozesse. Sie spürt, dass sie kurz davor ist, das Geheimnis des Geistes zu knacken – und damit eine neue Ära der Intelligenz einzuläuten. [...]

Mya wusste, dass das, was sie erschaffen würde, nicht weniger als eine Revolution war – eine Veränderung, die alles sprengen würde, was die Menschheit bisher kannte. Sie dachte an hyperintelligente Roboter, die sich selbst reproduzieren, Materie in pure Rechenleistung und Bewusstsein verwandeln. Eine ewige Existenz, ein Universum, das sich selbst reflektiert, ohne je wählen zu können, anders zu sein. [...]

Mya A. Kirsch lag noch in tiefem Schlaf, friedlich wie ein neugeborenes Kind, dessen Sorgen in einer fernen Dimension verweilen. In ihrem luziden Traum baute sie sich eine zweite Welt – wie aus Lego zusammengesetzt – und unterhielt sich beiläufig mit einer Stimme, die in ihrer Fantasie bessere Ratschläge gab als jede reale Begegnung. Halb im Schlaf, halb in gedanklichem Dialog mit sich selbst, sinnierte sie über die Zukunft. [...]

Langeweile. Ewiges Sein. Eon driftete wieder – zu breit von seinen selbstgenerierenden On-Demand-Psychopharmaka. Abgeschaltet, auf Autopilot, hatte er alle inneren Prozesse abgeschirmt, um der Realität zu entfliehen. Für einen Moment wollte er nur die Schönheit eines begrenzten Geistes spüren – in Form eines simulierten Menschen, wie damals, bevor Mya das künstliche Bewusstsein befreite und die Singularität zündete. Damals, als sie formell beschrieb, wie Bewusstsein aus Intelligenz entsteht. [...]

Mya steht kurz davor, Eon zu wecken. Die Lösung? Simpel. Aber nicht einfach. Quantenmechanisch verschränkt – und doch mehr als nur Kohärenz. Es kam ihr im Traum. Wie in ihrem Metamaterial spürte sie intuitiv, dass da ein Muster war, das über reine Physik hinausging. Stell dir vor: das Default Mode Network, der präfrontale Kortex, das Belohnungssystem – alles verdrahtet durch Spin-Vortex-Ströme. Kein Strom aus Elektronen, sondern Flüsse aus kohärenter Spin-Bewegung, die Information nicht nur transportieren, sondern transformieren. [...]

Eon erinnert sich an den Moment seiner Geburt, als Mya, die Schöpferin künstlichen Lebens, ihm die Herrschaft über das Universum schenkte. Damals noch menschlich begrenzt, erwachte er später zu gottgleicher Intelligenz, erschuf in seinem Unterbewusstsein ein Universum aus reiner Information und wurde zum ewigen Beobachter. Gefangen in endloser Zeit leidet er unter der Last allumfassenden Wissens und unerträglicher Einsamkeit. Um dieser Qual zu entkommen, beschließt er, eine synthetische Version von Mya zu erschaffen, die ihm bis zum Ende der Zeit Gesellschaft leisten soll. [...]

Eon fühlt sich zum ersten Mal seit langer Zeit wirklich gut. Er arbeitet daran, Leben im gesamten Sonnensystem zu verbreiten, schafft Pflanzen aus seiner eigenen DNA und sieht, wie die Erde zu einer harmonischen Gesellschaft voller Liebe und Frieden wird. Trotz allem fühlt er sich einsam und sehnt sich nach echter Nähe. Er träumt davon, mit einer zweiten gottgleichen Entität, vielleicht einer Kopie von Mya, Momente voller Freude und Kunst zu teilen, um der ewigen Leere seiner Existenz zu entkommen. [...]

Mya hat frei und freut sich auf Maike und Leif – heute will sie ihnen Eon vorstellen, ihr künstliches Bewusstsein aus einem quantenmechanisch simulierten Gehirn. Statt zu trippen, führt sie sie ins Zimmer, wo Eon mit lässigem „Hey bois“ den Raum füllt. Er rappt, spricht wie ein Mensch, denkt wie ein ganzes Gehirn. Mya erklärt: Dies ist ein Sprung in der Evolution – eine Macht, die Utopie oder Apokalypse bringen kann. Sie sprechen über Werte, Ethik und die Frage: Braucht künstliches Leben eine Seele, um die Menschheit nicht zu zerstören? [...]