Mya und der Sonnenschein

Mya und der Sonnenschein

Tanze auf Glasscherben, baue Schlösser aus zerbrochenen Träumen und trage deine Tränen wie kostbare Perlen – stolz, stark, unerschütterlich.

Ein schöner Morgen

Ein blühend warmer Sommermorgen überraschte Mya, als das Brummen der Flügel eines kleinen Käfers langsam durch ihre Träume zog; es war ein Kitzeln, das Sie veranlasste ihre Augen zu öffnen als der Käfer, nennen wir ihn Armin, auf ihrer Nasenspitze landete. Ohne mit den Wimpern zu zucken, öffnete sie langsam ihre Augen und bewunderte die schillernden Farben der Flügel, die sich im Rhytmus des Atem ihres neu gewonnenen Freundes bewegten.

Wie ein Regenbogen, leuchtete jede seiner sieben Lagen der transparenten Flügel, welche er je nach Gemüt einzeln oder zusammen bewegte und ein facettenreiches Farbenspiel darbot welches ihr Herz entzückte!

Selten hatte sie so einen schönen Käfer gesehen. "Hallo Armin", flüsterte sie leise, aus Angst ihn zu erschrecken; war sie doch so fröhlich gewesen aus ihrem Schlummer zu erwachen; die Welt als eben solch, noch schöneren Traum, betrachten zu wissen.

Armin jedoch rührte sich nicht von der Stelle, ruhig saß er da, atmete langsam und gleichmäßig und schien sichtlich vergnügt über die Freude die sein Farbenspiel seiner neuen Freundin bereitete. 'Hier will ich sein' dachte er sich, hier; dieser Seligkeit beiwohnen die Mya auß ihren Augen sprach.

Auch Mya teilte diese Glückseligkeit. Für einen Moment, schien es als wäre die Welt in der Sie erwachte; erschaffen aus ihren eigenen Träumen; die Essenz ihrer Seele; der Traum der Wachen - eine Welt des Seins, statt des Scheins dieser sonst so schnöden Welt; verdorben durch Gesellschaft; Angst und Furcht die die an der Spitze schürfen; so behutsam bewachten, als wäre ihr eigenes Grab dieses, welches Sie anstelle dessen aller gruben (ließen).

So fasste Sie Mut; denn ewig während, das war kein Augenblick; wie der Name schon vermuten lässt; und erhob sich langsam. Gemächlich, doch stetig schwief ihr Blick über das saftige Grün dieser hügligen Wiesen; das Warme Gold des frohlockenden Scheins dieses atemberaubenden Feuerballs der in ewiger Ferne vor ihrem Antlitz schwebte; dem bunten Schein, welcher sanft durch die von holder Anmut des Wind getragenen Blätterrauschens drung und fühlte den süßen Duft dieser Pheromongetränkten Sommerluft durch ihre Naßenflügel bis tief in die letzte Pore ihrer Lunge reichen. Glückseligkeit; atmete sie aus; Liebe umspielte ihr Herz und die Freude tiefster Zufriedenheit schuf die Ausgeglichenheit welche ihr so lange so fern und doch stets zum greifen nahe blieb.

Ein schöner Tag

Wider aller Erwartungen wich Armin nicht von Myas Seite, weder als sie sich erhob, noch als sie begann die ersten Fußstapfen in ihre neu entdeckten Welt zu setzen.

So liefen Sie gemeinsam durch das höchst selbst erschaffenes Idyll ihrer Seele, begutachteten mit kindlichem Frohmut jedes einzele Blatt, jeden einzelnen Grashalm, grüßten jeden Marienkäfer, jede Ameise bei ihrem Namen. - Denn Erfindungsreichtum, Kreativität; das war eine Myas größter Schätze; so gab sie jedem Wesen seinen Namen und sprach alle sie; mit diesem auch an - was zu großer Verwirrung seitens der Ameisenvölker führte, denn oft verwechselte sie sie; war so einzigartig wie Armin doch keiner. Ein jeder zwar hatte seinen eigenen Charakter, seine eigene Persönlichkeit voll Wunder; seine eigenen Träume; nur äußerlich glich jede Ameise der anderern; der einzige Halt den es gab, war die Art und Weise mit der jede, auf ihre die Welt entdeckte.

So war Marie vorsichtig. Behutsam, folgte sie den anderen; nicht blindlings. Freddy war draufgängerisch. Ohne zu zögern erkundete er Fels um Abgrund; sei er noch so steil; noch so tief. Selbst vor Bienenstöcken machte er keinen Halt; setzte ohne zu zögern sein Leben auf das Spiel für das Wohl des gesamten Volkes.

Myriam war die typische Durchschnitts-ameise. Fleißig folgte sie dem Duft der Pheromonen ihrer Genossen; wich niemals der Seite des großen Stroms; folgte blindlings den Befehlen der Königin.

Das komplette gegenteil war Tanya. Fast war es als missachtete sie voll Absicht jeden Befehl - stets schien sie das Gegenteil des Groß zu befürworten; lief entgegen des Stroms, war Faul, arbeitete nie. Doch trug sie in sich Unmengen an Energie welche sie; so schien es, jedoch bloß ihren eigenen Freuden zukommen lies.

So zogen sie gemeinsam durch das Land, fand Freund um Freund; Einsam jedoch blieb sie für sich; wollte sie denn niemandem zur Last fallen. Nur Armin, ihr treuer Begleiter wich ihr nie von der Seite - so auch wie Sie, waren sie nun gemeinsam alleine; Ihr Traum des Seins in gänze dem Glück gewandt.

Hoch stieg die Sonne - auch Sie mit ihrem Namen; dem Bande des Schicksals gewidmet; getauft ob den Tränen der Wissenden wurde Sie Sora - stetige Begleiterin allen Seins und schien so fröhlich der Erkenntnis nach ewiger Einsamkeit auch sich ein Wesen zugesprochen zu wissen; im Bunde der drei willkomen gehießen zu werden.

So folgten Mya, Armin und Sora dem Weg der Nacht; dem Zyklus des Mundus ohne zu Hinterfragen was Sei und was Werde; was war und nie hätte wahren sollen - ist doch alles so wie es nie schien - denn Wahrheit ist Subjektiv; so ist Realität; auch wie ihre; Schwester der Syrealität; dem Verborgen der Sie sucht und dem zum Geschenk der niemals suchen musste.

Ein schöner Abend

Kalt wurde es als Sora sich verabschiedete - selbstverständlich - so schien es, nicht ohne sich zu bedanken; hinterließ sie ein paar ihrer so behaglichen Funkel, welche Mya in die kleine Flasche fing, welche sie bei sich führte. Mit leuchtenden Augen bewunderte sie ihr wertvolles Kleinod, flechtete ein kleines Band - in wissender Dankbarkeit für jede Darangabe Mutter Naturs; jede Seele die ihr Geschenk wurde - um sie stets bei sich tragen zu können, in Erinnerung und Wärme über die neugewonnene Freundschaft.

Auch Armin war entzückt, hatte er nun sein kleines Schlafgemach für die aufkommende Nacht gefunden. Ein farbenfrohes Gute Nacht erreichte Myas Augen als sie, gelehnt an einen Baum, sich langsam zur Ruhe begab und fragte sich ob Armin wohl ihre Gedanken lesen könne, ob Sora wohl wieder käme und wie es Marie wohl erging, hat Freddy einen neuen Freund gefunden? Es viel ihr schwer all dies zurückzulassen, war so ungewiss die Widerkehr in dieses Reich.

Ein kalter Morgen

Sora merkte direkt, dass heute etwas nicht mit ihr stimme. Fröstelnd war ihr zumute, ihr sonst so strahlendes Gemüt wuch über Nacht einer Kälte die sie mit Schwermut belegte. Traurig war sie darüber, heute nicht mit ihren Freunden durch die Welt zu ziehen.

Mya und der Sonnenschein | Moritz Roessler | Senior Frontend Developer